Adventsingen am Monte Luschari 2014
von Hans Lackner
Vorwort:
Dafür, dass ich jahrüber so gut wie keinen Kontakt zu den Stammteilnehmern habe – und auch sonst keinerlei Werbung betreibe, tut sich an diesem Abend ganz schön viel. Der beste Beweis dafür, dass unser Adventsingen dementsprechend beliebt ist und allein von der Mundpropaganda lebt. Mit etwa 30 - 35 teilnehmenden Gästen im Schnitt ist diese Veranstaltung optimal ausgelastet.
Samstag, 13.Dezember:
Anreise: Charly spielt einmal mehr den Chauffeur. Mit an Bord hat er mich und Elli, letztere zum ersten Mal. Von Camporosso aus geht`s gemütlich per Seilbahn auf den Berg. Eine Kurzeinkehr beim Jure ist eingeplant, bevor wir zur < Rif. Alpino > weiterzieh`n . Bedingt durch die sofort aufkeimende gute Stimmung und dem Zustrom weiterer Teilnehmer, zieht sich die „Kurzeinkehr“ auf eine gute Stunde hinaus. Auch ein Besuch der Kirche ist noch drin, diesmal aber echt kurz !
Wetter: Der Jauk hat den Nebel in den Tallagen ausgeblasen, Sonne gibt`s dennoch keine, denn dichte Wolken drängen aus Italien herein.
Ankunft Rif. Alpino: Sehr freundlich werden wir vom Jungwirt „Michele“ (Mikele) empfangen. Nach einer Einstandsrunde und von Elli spendierten < Belegten Platte > belegen wir unsere Zimmer, die vergleichsweise am Berg kaum schöner sein könnten. Werde wieder mit Charly zusammenschlafen, lang` wird`s ohnehin nicht sein. Der Rucksack muss allerdings gleich nochmals bepackt werden, denn in Kürze geht`s per Fackellauf den Gipfel hoch – ein erster Versuch !
TEIL I – Fackellauf: Mangels an Schnee sind heute die meisten Teilnehmer mit der Seilbahn angereist und deshalb auch schon vorzeitig da. Ein paar „ Beißer „ sind allerdings auch zu Fuß unterwegs und kommen noch später. Stelle den Fackellauf als Probedurchgang vor, lade aber jeden – der dazu Lust hätte – zum Mitmachen ein. Und…….alle machen gleich zu Beginn mit. Teils mit Fackeln und teils mit Stirnlampen ausgeleuchtet, setzt sich der Zug in Bewegung. Gemütlich – aber immerhin im kniehohen Schnee - erreichen wir nach etwa 10 Minuten unser Ziel. Man spürt die allgemeine Begeisterung, die Stimmung ist echt toll. Leider kann ich dieses Ereignis lediglich fotografisch festhalten, nicht aber mit einem guten Umtrunk besiegeln. Das wird sich nächstes Jahr schlagartig ändern. Und ein Gemeinschaftslied am Gipfel gehört in Zukunft auch dazu! Na ja, war ja erst ein Versuch! Wollen schließlich nach dem Abstieg mit dem „ HO TRIA LEI HO – Lied“ einmarschieren – wiederum probeweise . Die Idee stellt sich zwar als gut heraus, entwickelt sich aber - da ohne Taktangabe - ziemlich schnell in ein akustisches Chaos. Gott sei Dank geht dieses gleich nahtlos in ein Gelächter über, was als Einmarschgeräusch einstweilen auch nicht schlecht klingt.
TEIL II – „ Andächtig“ – bzw. Adventfeier: Bin überrascht über die vielen neuen Gesichter (wie z.B: Kohlweg Herbert, Jutta, Waltraud, die Steirer Mädels u.a.) Sie füllen genau die Lücke, welche die diesjährigen Aussteiger hinterlassen haben. Als wir das Gefühl haben, dass so ziemlich alle beisammen und auch startbereit sind, werden die Texte verteilt, ein paar Worte zum Ablauf gesagt und natürlich alle herzlich begrüßt. Charly und Daniele – meine Co – Moderatoren – sind ebenso in Startposition und warten auf ihren Einsatz. Einsatzlos allerdings ist heute niemand, denn bei unserem Adventsingen sind bekanntlich alle aktiv beteiligt. Der Mix aus alten, neueren und auf den Schluss hin auch lustigen Advent,- Weihnachts und Schiliedern lässt keine Langeweile aufkommen. Charly`s und Danieles Texte -sowie Gedichte- garantieren dies zusätzlich. Die brave Kellnerin versorgt dazwischen lautlos manch` durstige Seele. Fast an die anderthalb Stunden dürften verstrichen sein, als wir zur Schlussrunde ansetzen, die schließlich mit lautstarkem Beifall beendet wird. Auch ich bedank mich bei allen, wünsche eine fröhliche Adventzeit und vor allem einen lustigen, unterhaltsamen Abend. Vor dem Programmpunkt III folgt nun das Abendessen, diesmal sogar a`la carte. Im Nu herrscht wieder die gewohnte Betriebslautstärke. Während alle genüsslich speisen, widme ich ein paar Minuten der Fotografie,- sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Hütte, denn danach dürfte ich wohl kaum mehr eine Gelegenheit dazu haben.
Teil III: Verdächtig – bzw. Hüttenzauber: Leider sind heuer meine zwei Gitarren – Profis nicht mit dabei, was für mich ein paar schweißtreibende Nachtstunden bedeutet. Ich hoffe nur, dass sie mir nicht für immer abhanden gekommen sind, die Nachfrage nach den beiden ist groß. Hab aber durchaus kein Problem, damit alleine zurecht zu kommen. Schunkeln, G´stanzeln und Blödlereien steh`n somit halt hauptsächlich am Programm, was den meisten nicht so unrecht ist. Da ich ja stets die Mimik der Leute studiere, hab ich ein recht gutes Launen – Messinstrument. Ernste oder besorgte Gesichter orte ich eher selten, aber immerhin. Es ginge ja noch dicker, aber irgendwo hab sogar ich meine Grenzen. Als beim Dschungelbuch fast alle mit Begeisterung gestisch mitmachen, bin ich überzeugt, am rechten Fleck zu sein. Ganz besonders möchte ich eine oststeirische Damenrunde erwähnen, die für einen Musikanten wie mich das reinste Dopingmittel ist. Das ist ein stetes Lachen, Beifall geben und aktives Teilnehmen; was Besseres kann mir für meine eigene Laune gar nicht passieren. Immer größer und lebhafter wird deshalb auch die Runde um diesen Tisch. Der Rest der Anwesenden lässt sich einfach berieseln. Bis 3 Uhr dauert mein Einsatz, bis 4 halten die hartnäckigsten Hocker durch. Charly und Elli haben sich schon deutlich vor mir abgesetzt, aber nicht, um auch noch einen Teil IV zu kreieren, sondern brav und getrennt schlafen zu geh`n, wie es ihrer Verfassung und braven Gesinnung entspricht. Dabei gibt`s auf der Alm bekanntlich eh keine Sünd`…..aber was soll`s !!
Kurz ist die Nacht, aber sehr erholsam. Herrlich schläft sich`s in diesen Betten und bei dieser absoluten Ruhe. Ob dies Charly neben mir auch so empfindet, entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Erst am frühen Morgen bitte ich ihn um einen Schnarchbericht. „Im Groß`n und Gånz`n wårst eh leise !“ Kann`s selbst kaum glauben, meine Frau jedenfalls glaubt`s weder mir – noch Charly. Für die bleib`ich ein nächtlicher Akustikterrorist!
Sonntag, 14. Dezember
Frühstück: Um 8 Uhr sitzen Charly und ich – geschniegelt und gestriegelt – als erste beim Frühstück. Es ist köstlich, reichlich, vitaminreich und so einladend, dass man den ganzen Vormittag damit verbringen könnte. Allmählich füllt sich die Gaststube mit durchaus zufriedenen – wenn auch teilweise gezeichneten Gestalten. Während unsere Pensionsgäste durchwegs bei uns sitzen, streunen die restlichen durch das gastronomische Luschari – Allerlei. Mit dem Streunen nach dem Frühstück hat`s was an sich, nur machen wir fünf ( Charly, Herbert, Jutta, Elli und ich ) gleich die etwas sportlichere und luftigere Mt. Lussari - Umwanderung. Tut echt gut nach dem nächtlichen Treiben. Zurückgekommen zur Hütte trinken wir noch schnell was, zahlen und verabschieden uns als hochzufriedene Gäste vom Wirt Mikele und seinem Team. Die Zusage für das Adventsingen 2015 hol ich mir natürlich auch noch ein. Mit einer vom Wirt gespendeten Schnapsrunde endet schließlich das diesjährige Adventsingen offiziell, - bei bester Laune und in aller Freundschaft.
Talfahrt: In der Gondel deponiere ich meinen allerletzten Wunsch für heute – und zwar, wenn`s zeitlich ausginge- nach einer Scheidebecherrunde im Tal-Schirm. Keinerlei negative Einwände diesbezüglich!
Ein paar Gondeln vor uns fährt POGE mit seinen Spezis ab. Er ist nicht der Typ, der um den Schirm einen Bogen macht und wir würden ihn sicherlich dort treffen. Irgendwer aus seiner Clique muss es aber sehr eilig haben, denn er bedauert sogleich, dass es heut` nicht mehr ausginge. Aber für einen abschließenden Spaß ist er noch zu haben und beginnt mit Jutta eine Schneeballschlacht. Mangels Kampferfahrung müssen aber beide ohne nennenswerte Treffer das Schlachtfeld verlassen. So sind wir schließlich nur zu fünft bei der Abschlussrunde, schaffen aber eine Zech`, als ob die halbe Mannschaft von oben zugekehrt wäre. Lustig geht’s nochmals zu, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Heimfahrt: Charly, unser Chauffeur von gestern ist der erste, der zum Aufbruch bläst, er fährt noch ins Gailtal zu seiner Tochter. Kohlweg Herbert und seine neue Flamme Jutta bringen uns stellvertretend nach Klagenfurt; Elli zu ihr heim und mich zum Sattnitzbauer. Dort werde ich meiner Frau zur weiteren Verwendung übergeben.
Ja, schön wars wieder, sehr unterhaltsam und vor allem lustig. Möchte gern` alle im heurigen Dezember wiedersehn. Danke an alle für`s Mitmachen, ganz besonders meinen beiden Co – Moderatoren Daniele und Charly.
Dem Luschari Wirt „ Mikele“ und seinem Team ein ganz herzliches DANKE für das perfekte und sehr freundliche Service. Es hat einfach alles gepasst ! Wir wünschen euch noch eine gute Winter – und natürlich auch Sommersaison. Werde sicher das eine oder andere Mal auftauchen - euer Lackner Hans