Westkla 2017 - Salzkammergut

von Hans Lackner

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WESTKLA  2017 – SALZKAMMERGUT
  
(eine Erlebnisschilderung)

Zeitraum: 21. bis 24. Juli, also 4 Tage (Fr - Mo)


Zum 33. Mal verbringen wir den sommerlichen Bergurlaub zusammen. Über so viele Jahre hinweg gibt es natürlich mannschaftsmäßig auch ein ständiges Kommen und Geh`n aus unterschiedlichen Gründen . Eine Kerntruppe daraus ist uns jedoch erhalten geblieben.
Mit ihnen haben wir auch heuer - wie in vielen Jahren zuvor - ganz tolle Eindrücke über unsere schöne Heimat gesammelt. In diesem Fall über`s Salzkammergut, das wir bei herrlichem Wanderwetter erleben durften. Für alle die dabei waren.... gern dabei gewesen wären......noch stets unsere Aktivitäten aufmerksam verfolgen.......oder auch als Unbeteiligte auf diese Homepage zugreifen - diese folgenden Zeilen:    


Diesjährige Teilnehmer:

Aus Westhausen: Herbert, Klaus, Otto, Peter
Aus Klagenfurt:  Charly, Hans, Seppi
Wetter:  Riesenglück für uns! Es hat sich sogar besser gezeigt, als die Vorhersagen lauteten. Schlechtwetter war nur für den Abreisetag angesagt, das kam sehr verlässlich, war uns nun aber "schnuppe"!


Und nun zur Erlebnisschilderung


Freitag, 21.Juli 2017:
 
Herrlichstes Wetter! Anfahrt  für uns Kärntner per PKW über  Friesach, die Triebener  Tauern, Liezen,  Bad Aussee .....bis Gößl. Am vereinbarten Treffpunkt -  dem Kurhaus in Bad Aussee - , treffen wir uns mit den schwäbischen Bergfreunden. Das ist ein <Hallo>, ein Gläserklirren und Lachen für etwa eine halbe Stunde! Danach fahren wir gemeinsam in die Unterkunft, dem Gasthaus<Veit> in Gößl.  Dort werden wir freundlich empfangen, ordentlich gefüttert und gewässert .  Schließlich beziehn wir die Unterkunft in diesem altehrwürdigen Haus (hat 400 Jahre am Buckl). Obwohl es einladend wär`, gleich weiter zu feiern, vergessen wir nicht auf unsere geplanten Aktivitäten. Und das sind heute die Besuche von Toplitzsee und Kammersee. Rucksack gepackt mit leichter Ausrüstung und losmarschiert, etwa eine halbe Stunde bis zum Toplitzsee. Was haben wir davor doch geblödelt über die Goldbarren, die es da zu bergen gäbe!?                                                                                                            

Als wir beim See ankommen, gelten die Blicke aber nicht jenen, sondern einer kälteresistenten  jungen Badenixe, die sich heute wohl selbst auf die Probe stellt. 10 Minuten später sitzen wir bereits auf einer Zille, die uns in der Folge am Ostende des Sees absetzen wird. Etliche Wasserfälle stürzen sich aus großer Höhe über die steilen Bergflanken in den See. Was sich in diesem -  etwa 2 km langen See -  vor einigen Jahrzehnten abspielte, lässt sich heut` bei  dieser  Idylle kaum mehr nachvollzieh`n. Nach einer halben Stunde Fahrt setzt uns der Bootsmann am Ufer ab und gibt uns 30 min. Zeit für einen Besuch des dahinter liegenden  Kammersee`s. Dazu muss man etwa 50m hoch – und dann wieder absteigen. Während des Aufstiegs sieht man eine mit bloßen Händen herausgehauene Schneise durch das trennende Felsenlabyrinth. Gewaltige Leistung derjenigen, die das (unfreiwillig) machen mussten! Der Kammersee liegt  dann – nach kurzem Abstieg- direkt vor uns. Er ist relativ klein und wird direkt von der Traun, die hier ihren Ursprung hat und tosend von den Felsen herunterschießt - falls grad Wasser ist-gespeist.

Zurück beim Toplitzsee besteigen wir wieder die Zille und der Bootsmann gibt so richtig Gas, denn am Himmel wird`s immer dunkler. Bei der Fischerhütte kehren wir natürlich zu und begießen diesen ersten Ausflug ordentlich. Musikanten und viele Leut`, die hier essen wollen, sind angesagt. Auch wir singen das Westkla - Lied für einen Video Clip. Dass mich dabei einzig Herbert richtig begleitet - die anderen dagegen Playback machen, merk` ich erst viel später am Video selbst. Oh - ihr Schlingel! Wir räumen aufgrund der bedrohlichen Wetterlage rechtzeitig und freiwillig  das Feld. Beim Heimmarsch  kommt kurzer Gewitterregen auf, wird aber Großteils von den  Baum- kronen abgefangen. Den Rest des Abends  sieht und hört man nur mehr fernes Wetterleuchten  bzw. Donnergrollen.

Abendessen:
Also die Küche ist da voll in Ordnung, es schmeckt uns hervorragend – aber leider nicht nur uns allein. Die 2 großen, sich in der Nähe befindlichen Misthäufen sorgen für Fliegenschwärme in der  näheren Umgebung, zu der wir leider dazu zählen. Unsere Kumpels müssen aus der Ferne wie Dirigenten mit Messer und Gabel wirken, da sie dauernd von diesen „Viechern“  belästigt werden und ihr Essen verteidigen müssen. Selbst zahllose Fliegenmorde bringen keine nachhaltige Besserung. Und dennoch: G`schmeckt hat`s ja doch!

Hüttenzauber:
Gibt`s  gleich 2 – fach: Erstens von einer Volklore – Band in Lederhosen und zweitens ……..von uns. Um sich nicht gegenseitig zu behindern, setzen wir uns weit genug weg vom Publikum, haben auch unsere Gaudi  und singen lange in die Dunkelheit hinein. Die flüssigen „Inkredenzien“ sorgen für zusätzliche Motivation, sodass alle brav am Singen beteiligt sind. Aber auch Späße und Witze kommen nicht zu kurz. Um etwa 23 Uhr wird allgemein dicht gemacht. Man gewährt uns noch einen Scheidebecher und rechnet in der Folge für den Tag ab. Na dann auf – zur ersten Nacht: Ich mit Seppi, Charly mit Klaus, Otto mit Herbert und der Feinspitz Peter solo.

Haben wunderbar geschlafen und trotz offener Türen und Fenster…..ohne Fliegen! Die lassen uns tatsächlich in Ruhe, wahrscheinlich in der Gewissheit, ohnehin mit uns wieder frühstücken zu dürfen!



Samstag, 22.Juli 2017: 
Tagwache 6h, duschen, anziehn, gestriges Kraffl wegräumen, für den Tag frisch packen, Wetterbericht und Nachrichten abhören, ein bisserl relaxen am Balkon und ab zum Frühstück. Da sind sie ja schon alle: Meine Kumpels – und die Fliegen! Letztere sitzen überall, am Gebäck, am Gemüse, am Teller und eine nimmt sogar ein morgendliches Frischebad im Orangensaftbehälter. Wurst und Käse sind ja Gott sei Dank in der Glasglocke . Den <Rupp – Käsle  Würfel > lieben die geflügelten Pensionsgäste genau wie ich. Kaum ist er ausgepackt, frühstücken wir im Nu zu acht daran. Die Gastgeber können ja nix dafür, das wissen wir eh und so halten wir uns halt nach dem Motto: „Da müssen wir einfach durch!“

Inzwischen sind wir durch und bereiten uns auf die Abfahrt nach St. Wolfgang vor. Wir haben uns – des Aufstieg`s  auf den Schafberg  und des Wetterberichts wegen für den heutigen Tag dazu entschieden. In einer  einstündigen Fahrt gelangen wir dorthin, reservieren Zugplätze bis zur Schafbergalm und kehren bis zur Abfahrt noch kurz in < Lilli`s Cafe` > zu.

Auffahrt mit der Schafbergbahn:
Geht jedenfalls flotter voran als dazumal die Achenseebahn. Nur ist es eine Diesel – und keine Dampflok, die uns anschiebt. Eine solche gibt’s  zwar auch hier, haben  aber weder bei der Rauf -/ noch bei der Runterfahrt die Ehre damit. Die letzten 500 Höhenmeter wollen wir  immerhin zu Fuß geh`n, falls das Wetter passt. Und dieses zeigt sich ein bisserl wolkenverhangen, was zum Geh`n aber ohnehin die bessere Variante ist. Nach einem Schluck Schlehe im Zug entscheiden wir uns für`s  Aussteigen auf der Schafbergalm. Jetzt nur kein Gewitter!!!

Aufstieg zwischen der Station <Schafbergalm> und der Schafbergspitze:
Zuerst beneid` ich die Zuggäste, die weiterfahr`n ,  noch ein bisschen. Der innere „Schweinehund“ meldet sich halt fallweise, wenn auch ohne Chance. Es dürfte ja den anderen kaum anders geh`n! Bald aber kommt Freude auf über den schönen Aufstieg, die fast unvergleichlich schöne Seenlandschaft in der Tiefe, über das kühle Aufstiegs- wetter, während im Tal die Leut` der heurigen 3. Hitzewelle ausgesetzt sind.        Etliche Züge fahren an uns vorbei, nicht allzu viel schneller, als wir es selbst sind. Dennoch: Ein paar Leut` machen`s  wie wir, geh`n auch zu Fuß, aber es sind im Vergleich sehr wenige. Unterwegs treffen wir auf ein paar Gämsen, die sich über unsere Anwesenheit kaum kümmern. Beruht auf Gegenseitigkeit, denn wir marschier`n nach ein paar Fotos auch gleich weiter. Plötzlich kommt ein Zug mit Dampflok daher, bleibt stehn, wartet einen  Gegenzug ab und versucht weiterzufahren. Wir sehn ihn nicht mehr, sondern nur mehr seine gewaltigen Rauchwolken, die er hinter einer Geländewölbung  scheinbar vergeblich fabriziert.  Sieht aus unserer Warte fast aus wie ein Waldbrand. Wir hör`n ihn auch gut, aber da tut sich vorerst nichts. Erst nach zwei weiteren Anläufen scheint wieder alles im Lot zu sein. Wir rauchen nicht, schwitzen aber  uns`rer Geh –Leistung entsprechend ganz ordentlich.  Das ist gut so, haben schließlich einiges auszuschwitzen und Grund genug, nach dem Aufstieg wieder ordentlich zuzulangen. Schön langsam nähern wir uns der Bergstation, bzw. den zwei  darüber liegenden  Gastronomie-betrieben.  Aus ist`s somit mit der beschaulichen Ruhe, Heerscharen von Touristen strömen gipfelwärts.

Schafberggipfel  bzw. Zukehr ins kleinere Berggasthaus:
Wir sind von dem, was sich da zusätzlich hinter der Nordwand  noch optisch auftut, absolut überwältigt. Es handelt sich dabei um Irrsee, Mondsee, Attersee und Traunse. Man kann sich kaum sattsehn davon! Herbert schafft es, die begeisterten Blicke doch abzulenken, indem er eine ganze Galerie Schnäpschen auf einem Orientierungstischchen abstellt. Doch da geh`n uns ein paar Kumpels noch ab ( Charly, Otto und Peter). Die pfeifen auf den geographischen Gipfel und setzen sich gleich Richtung <Gasthaus> in Bewegung. Macht nichts, trinken wir halt für die auch noch mit! Die drei sind – zu ihrer Ehrenrettung - allerdings nicht mit hängenden Zungen hinter uns her gehechelt, sondern haben bereits die Rückfahrkarten  besorgt. Außerdem warn sie bereits beim Gipfelkreuz, das interessanterweise tiefer liegt, wie auch bei einer gewissen „Himmelspforte“.

Etwa eine Viertelstunde nach Ankunft ziehn urplötzlich Nebelbänke aus dem Tal auf und verwehren allen Nachkommenden die uns gerade noch zum Fotografieren gewährten Talblicke. Jetzt zieht`s auch uns in die Wirtschaft- und zwar in jene, die wie ein Adlerhorst über dem Abgrund thront.. Einen gemütlichen Tisch im Freien ergattern wir gerade noch. Auf Selbstbedienungsbasis müssen wir uns aber selbst um Speis`und Trank kümmern. Speisen werden zwar nachgereicht, Getränke tragen wir selbst zum Platz – und zwar jeweils mit  beiden Händen. Eine gute Stunde verweilen wir hier bei Speis und Trank, aber auch sehr unterhaltsamer, lockerer Redensart.

Aussichtsplatz „ Himmelpforte“:
Etwa 1 Gehminute entfernt ist dieser spezielle Aussichtsplatz mit Gipfelkreuz, steinerner Pforte (Ende eines gesicherten Klettersteig`s, der da raufführt) Es ist die gleiche wunderschöne Aussicht wie zuvor, nur in reiner Berglandschaft, ohne Restaurants, ohne Zug. Leut`sind aber dennoch genug da! Wieder großes Staunen bei uns Neulingen. Unsere Spezls, die schon da war`n, praktizier`n  inzwischen Bergkameradschaft der besonderen Art  und bieten in  selbstloser Art  vor allem jüngeren Damen Fotodienste an. Das zieht – und im Nu sind selbige schon wieder in interessante Gespräche verwickelt (meist sogar in englischer Sprache).Mit Müh und Not kann ich sie zwischendurch zu einem eigenen Gruppenfoto überreden. Auf dem Rückweg zur Schafbergbahn wieder dasselbe, nur diesmal bin ich auch Ohrenzeuge. Ist ja wirklich harmloses, lustiges  Zeug, was da gesprochen wird, aber durchaus interessant. So geben 2 südkoreanische Fräuleins zu verstehn, dass sie mit Papas Kreditkarte einen Monat unterwegs - und ohne Ahnung über die anfallenden Kosten seien. Kein Wunder, dass sie so fröhlich strahlen können, täten wir auch!

Talfahrt mit der Schafbergbahn:  
Herbert kredenzt mir den letzten Schluck „SCHLEHE“ aus Flasche 1. Vorerst glaub ich fast, ein Schlafmittel  getrunken zu haben, so packt`s mich. Doch bei genauerem Hinschaun merk ich , dass gut ein Drittel der Fahrgäste bereits pennt. In uns`rer Gruppe ist`s  Seppi, der mit offenem Mund und geneigtem Kopf schon im Nirvana weilt. Ich mach`s  ihm gleich. Das eine und andere Mal reißt`s uns und man ist für Sekunden da, kaum aber länger.

Nach 50 Minuten Fahrzeit erreichen wir wieder den Talboden. Wir steigen aus, holn uns noch Erinnerungsfotos, geh` n zum Parkplatz und machen uns ein bisserl frisch. Vom Heimfahr`n ist noch keine Red`, denn  <Weißes  Rössl>  & Co. warten ja auch noch auf uns. Das fotografiern wir zwar nur und geh`n aus finanztechnischen Überlegungen  lieber zum „Weißen Bär“.

Beim <Weißen Bär>:
Ein toller Platz zum Nachgenießen! Schattig, mitten im Zentrum und sehr charmante Bedienung. Kaffee, Omeletten mit Preißelbeer – oder sonstige Marmeladen und wie immer noch  oa – zwoa  Bier zum Åbischwoabn. Dass es lustig dabei zugeht, muss ich eh nicht erwähnen! Das weiße Rößl und eine Kirche will man sich noch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Ok – wird gemacht! Ersteres hab ich bei der Erkundung schon zur Genüge fotografiert, aber die Kirche daneben damals geschwänzt. Heut`geh`ich rein und lass es  bei einer kurzen Andacht. Freu mich schon auf die Rückfahrt bzw. den damit verbundenen <Mittagsnapferzer>.

Rückfahrt nach Gößl:
Von der einstündigen Rückfahrt krieg ich höchstens 5 Minuten mit, den Rest verpenne ich amRücksitz. Als ich munter werde, fahrn wir schon am Grundlsee vorbei. Ich bewundere Charly, der als Chauffeur voll da bleiben muss, denn seinem  Copiloten  Seppi geht’s ähnlich wie mir.

Abendessen und danach:   
Bestens ausgeschlafen geht’s ans Abendessen, wie immer in geflügelter Gesellschaft, doch gottlob nicht so arg wie beim Frühstück. Alle sind mit dem vorzüglichen Essen zufrieden. Ein kleines Problem hat nur Klaus: Egal, wer serviert, sein erstes „WOIZE“ ist stets eine warme Brühe. Er sieht darin schon so eine Art kleinen Bosheitsakt, weil`s nur immer ihn betrifft. Mit einem mehr oder weniger ehrlichen „Pardon“ folgt aber dann doch die richtige Ware.

Nach dem Essen gibt`s heut`einen kleinen Verdauungsspaziergang, nämlich zum See- gasthaus  <Rostiger Anker>. Der ursprünglich nur als kurzer  Abstecher geplante Ausflug dehnt sich auf 2 Stunden aus, sodass ich nach dem Rückmarsch meine Klampfe gar nicht mehr anwerfen brauch`. Wir unterhalten uns noch eine gute Stund` im Gastgarten uns`rer Unterkunft. Es ist außerordentlich romantisch mit Dauer – Wetterleuchten und einigen ganz fernen Brummern. Erst um halb zwölf erinnert uns der Ober daran, dass es ja auch ein <Morgen> gibt. Brav und folgsam gehen wir zu Bett.


Sonntag, 23. Juli  2017

Morgengrauen:
Ein kurzer, starker Gewitterregen läutet den Tag ein. Die Hoffnung auf ein taugliches Wanderwetter schwindet im Moment auf  null. Ist aber nicht so tragisch, da wir ja genug Alternativen haben.

Frühstück:  Das Gewitter ist abgezogen und es sieht aus, als ob`s eventuell sogar schöner werden könnt`. Den Frühstücksfliegen ist das egal, die warten - wie wir- bereits geduldig und schön im Trockenen aufs Frühstück.

Bin froh, dass sie mir in ihrer Gier nicht gleich in den Mund fliegen.


Abfahrt nach Hallstatt:  Heut`haben wir  nur die halbe Anfahrtsstrecke von gestern. Verpenne aber auch diese - doch kürzere Zeitspanne. Das Wetter hat sich inzwischen weiter gebessert , sodass wir  nach dem Einparken im hagelsicheren Parkhaus den Aufstieg zur Salzbergalm beschließen.

Aufstieg zur Salzbergalm:
Nachdem sich auf dem Weg da hinauf viele interessante Hinweistafeln, sowie eine Aussichtsterrasse zu einer Schlucht mit imposanten Wasserfällen befinden, dauert der Aufstieg statt  eine Stunde eben eineinhalb. Die Sonne strahlt inzwischen im herrlichsten Glanz und wir schwitzen - trotz schattigen Waldes – ziemlich stark. Oben erwartet uns ein Restaurant mit herrlicher Aussichtsterrasse. Die „WOIZE“ klirren nicht nur herrlich beim Anstoßen, sondern schmecken auch so  – und das für etliche Runden. Für die nächsten 2- 3 Stunden trennen sich die Interessen der WESTKLA`s:  Den einen reicht der Biersegen mit der gigantischen Aussicht; wollen dieses Vergnügen  nur noch mit einem guten Essen ergänzen.                                                                                                                      Den anderen gelüstet es auch nach was Essbarem, aber halt ebenso nach einem Besuch des Schaubergwerks in der Nähe. Das Essen läuft uns nämlich nicht davon und wird später ohnehin – wenn auch im Tal drunt`-nachgeholt.

Schaubergwerk:
Seppi, Klaus, Herbert und ich wagen uns in die schaurigen Tiefen des Berges, wo schon viele nicht mehr lebend herauskamen. Die Todesgefahr ist heut` allerdings stark dezimiert, solang  uns am Weg dorthin der Blitz nicht trifft. Vom Wetter her passt`s einstweilen noch, aber wer weiß, wie`s beim Rückmarsch in 2 Stunden aussieht. Auch da gibt´s am Anmarschweg zahlreiche Informationstafeln, die lesen wir lieber gleich. Einmal ist sogar eine historische Leiche in einer Glasvitrine ausgestellt, incl. Grabbeigaben. Solche hat man da heroben zahlreiche gefunden. Nach etwa 20 min. Gehen + Lesen kommen wir im Bergwerk an. Man teilt uns gleich ein Spezialgewand für die Rutschen zu, damit es uns in der Folge nicht den Hintern versengt. Wir sind nämlich eingebettet in eine Führung mit 80 Personen, die glücklicherweise bald beginnt.  Als es losgeht, marschier`n wir gleich einmal etliche Stiegen hoch. LOGO – das ginge sich sonst mit den Rutschen nur schlecht aus!

Führung im Berg:
Ein großer, kräftiger, junger Bursch mit dem gewissen Bergwerks - Charisma übernimmt die Führung. Ich halt ihn für einen Montanistik-Studenten höheren Semesters. Seine Stimme ist gut verständlich, ausdruckskräftig  und was er  zu sagen hat, wirkt sehr kompetent.                                                                                                                         Vorerst geh`n wir einmal  300m ins Innere des Berges. Ab hier beginnt die eigentliche Bergwerk Show:  Der  örtliche Salzabbau hat eine bereits 7000 – jährige Geschichte. Nicht nur über diese, sondern auch die Erdgeschichte bekommen wir  Interessantes zu hören.

Wie kommt das Salz in den Berg? Wie kommt es wieder heraus? Mit modernster Multimediatechnik  wird die spannende Geschichte des Salzabbau`s  von der Jungsteinzeit bis zum <High – Tech – Bergbau>  heutiger Tage erzählt. Im neuen Bronzezeit – Kino, 400m unter Tage, wird die Arbeitswelt der Bergleute vor 3500 Jahren zum Leben erweckt. Die älteste Holzstiege Europas, die im Salzberg gefunden wurde, spielt dabei eine wichtige Rolle. Und auch, was es mit dem Mann im Salz, der vor fast 300 Jahren gefunden wurde, auf sich hat.                                                                                                                                                   2 Rutschen – eine davon 60m lang , geheimnisvolle Stollen, unterirdischer Salzsee, rasante Fahrt mit der Grubenbahn sind einige der weiteren Highlights dieser Führung.

Die Fahrt mit der Letzteren  wird uns auch in Erinnerung bleiben. Es ist derart eng dabei, dass man sich keinen Muckser zu machen traut. Schön ruhig atmen  und  warten, bis uns die Helle des Tages wieder hat. Wir sind sehr beeindruckt über das Gebotene und steigen brav die nächsten Stiegen zum Bergwerkseingang hoch. Umziehn, ein Bild abholen, dem Führer ein bisserl <Schmattes> für die tolle Führung in die Hand drücken und die Toilette aufsuchen, sind die nächsten Programmpunkte.

Erleichtert steigen wir zur Standseilbahn ab. Diesmal fahren wir damit gemütlich zu Tal.

Mittagessen,  Kirchen – und Kaffehausbesuche:

Durch die Straßen im Talbereich schieben sich die Menschenmassen, die zu 80% wohl aus  Asiaten bestehn. Unsere Kumpels  warten schön brav am vereinbartenTreffpunkt, wo wir <Bergwerkler>  erst einmal unser Mittagessen einnehmen. Zwei  WOIZE  gehören natürlich auch dazu.

Anschließend – also beim Losmarschieren - ist nur mehr von der Schädelgrotte die Rede, welche besonders Herbert besichtigen möchte. Ist im Kirchenbereich einer der zwei  Gotteshäuser anzutreffen. Wie ich schon befürchte, nicht in der unteren, bequem erreichbaren, sondern wieder auf einem Riegel oben. Also nochmals aufwärts latschen! Aber es lohnt sich und ist ein bisserl gruslig: Am Friedhof von Hallstatt ist der Platz so eng, dass die Gebeine der Toten oft schon nach 10 Jahren  ausgegraben und im Beinhaus  bestattet werden. Dabei haben sich bis jetzt 1200 - meist beschriebene und verzierte – Totenschädel angesammelt. Heute werden Tote nur mehr auf Wunsch im Beinhaus beigesetzt. Gliedmaßen sind unter den Tischen gestapelt.

Kurzbesuch und Andacht noch im Gotteshaus selbst und dann freu`n  wir uns schon auf eine Kaffeepause mit Mehlspeise. Also den Appetit dazu konnte uns das Beinhaus nicht nehmen, das war alles sehr steril und sauber und vor allem geruchsfrei (Schädelknochen werden beispielsweise 30 Tage in der Sonne - sowie 30 Tage im Mondlicht gebleicht).

Etwa 50 – 70 HM über der Stadt führt eine enge Straße durch das Städtchen retour zum Parkplatz. Auf seiner Strecke finden wir ein sehr nettes Cafe`mit großer, schattiger Terrasse (GH. Weißes Lamm) . Dort geben wir uns den ersehnten Genüssen hin. In meinem Fall sind`s wieder Kaffe und mit Marmelade gefüllte Palatschinken.

Beim Weitermarsch treffen wir  erneut auf fotogierige Asiatinnen, denen wir den Wunsch gern erfüllen, incl. Kurzgeschwätz. Diese hübschen Dinger  haben einfach ihren eigenen Reiz,- wie aus einer andern Welt. Für längeres Geschwätz ist allerdings keine Zeit mehr, denn der Himmel verdunkelt sich schon wieder bedrohlich. Ein paar geben Gas und kommen noch trocken an, ein paar möchten scheinbar eine Dusche, bekommen sie auch! Hätten die keinen Schirm dabei gehabt, hätt`s  wieder einiges zu Lachen gegeben.

Fahrt nach Gößl:  
Wie schon gestern……..einsteigen, schlafen, aussteigen; als wär`n grad einmal  5 Minuten vergangen.In der Unterkunft machen wir uns kurz frisch und begeben uns zum Abendessen. Lange sitzen wir nicht im Freien bis wir – wetterbedingt - ins Gastzimmer gebeten werden. Nichts dauert`s - und das nächste Gewitter mit Sturm und Starkregen rumpelt durchs Tal. Ein paar Fliegen aus dem Freien, die`s nicht mehr heim zum Misthaufen schafften, gesellen sich zu uns und naschen unter Lebensgefahr an unseren wohlverdienten Speisen. Für einige von denen ist`s  allerdings die letzte Ausspeisung im Leben, das Galgenessen.

Abendunterhaltung   bzw. Abschlussabend:
Können schon wieder im Freien sitzen, Frage ist nur wie lange, denn da zieht`s am Himmel schon wieder ganz dunkel auf. 2 Tische befinden sich ganz unter einer Laube, einer davon ist bereits besetzt. Woll`n uns aber nicht neben denen hinsetzen, wo praktisch der ganze Hof frei ist und wir noch dazu singen und wirbeln wollen. Mit einigem Respektabstand versuchen wir`s  vorerst im ungeschützten Bereich, singen uns ein, trinken uns ein und schwätzen viel über Erlebtes. Im Vergleich zu den Nachbarn sind wir die reinsten Krawallstoppel und ich frag mich, ob wir denen nicht längst auf den <KEKS> geh`n. Und bald kommt das Unvermeidliche, es beginnt wieder zu regnen. Wir müssen zusammenrücken, ob`s denen passt oder nicht. Anstandshalber fragen wir natürlich um Erlaubnis. Die bekommen wir zwar, aber grad euphorisch klingt`s auch nicht. Irgendwie kommt mir die ganze Runde vor wie eine typisch ländliche Pfarrgemeinderats- Sitzung . In der Mitten drin` eine gestrenge, wenn auch recht gut aussehende Frau. Hab öfters den Eindruck, als ob die Männer um jeden Schmunzler in unsere Richtung ihr erst die Erlaubnis abringen müssten. Mit jeder Runde WOIZE  ist uns das mehr Wurscht. Petrus- der Wettermacher da droben - dreht die Brause um eine weitere Stufe auf. Wir erlauben uns, noch näher zu rücken, aber nicht leiser zu werden. Bei irgendeinem etwas deftigeren Lied stehn die Herrschaften auf, verabschieden sich durchaus manierlich und entschwinden dem Sündenpfuhl. Nun haben wir endlich Mäusekirchtag, den unser Ober  leider eine halbe Stunde später – nicht ganz unberechtigt – beendet. War ja trotzdem ein gemütlicher Abschlussabend für uns!

Mit all den Schlummergetränken im Bauch müssten wir eigentlich auch heut` wieder bestens schlafen. Zumindest bei mir war`s so!



Montag, 24. Juli  2017
Zwar hab ich bestens geschlafen, eines jedoch vermisst …..- den Regen, der am Abend so schön begann. Laut Wetterbericht in der Früh soll er aber demnächst und mit großer Intensität einsetzen. Längst haben wir alles gepackt und zur Abreise bereitgestellt, es fehlt nur noch das Frühstück.

Wie zur Verabschiedung steht wieder ein Fliegengeschwader bereit, wartet nur darauf, dass wir all die Köstlichkeiten schön auf  die Teller ablegen. Nicht der Mundraub ist es etwa, der mich <anzipft>, sondern deren Frechheit, zusätzlich noch Nase, Stirn und Ohren als Lande – und Abflugpisten zu verwenden. Längst haben sie überzuckert, dass sie hier vor Attacken relativ sicher sind. Nun – bald ist das Geschichte und Grund genug, öfters darüber zu schmunzeln.

Als das Frühstück vorbei und wir bereit zur Abreise sind, kommt das alljährliche Abschiedsritual,- die Vergatterung durch Brüstle Herbert. Ist jedes Mal eine <mords Gaudi> und natürlich als Film – Clip festgehalten. Dass ich mit meinen Gedanken gerne in fernen Galaxien herumschweife, bemängeln nicht nur meine Familienmitglieder daheim, sondern irritiert  auch kurz  die vergatterte Westkla - Einheit. Erstmals bin  ich Frontmann, an dem sich der Rest auszurichten hätte. Die aber gehorchen der honorigen Befehlsstimme unseres Kommandanten. Und die sagt „ Links schwenkt“ und nicht nur „Links“. So marschiern wir bald getrennte Wege, was die andern sofort schadenfroh checken, ich aber nicht. Vielleicht wär` ich bis zum Grundlsee weitermarschiert, hätte mich nicht das laute Gelächter hinter mir  in die Realität zurückgeholt. Jetzt lachen wir alle, sogar der gestrenge Kommandant. Nach einer neuerlichen Vergatterung

übergibt er mir das Kommando, weil er weiß, dass jetzt nichts mehr schieflaufen könne. Ein paar Worte über Westkla 2018 in Kufstein und die Truppe darf abtreten. Möcht` noch ergänzen, dass durch diesen Vorfall meine militärische Autorität ganz schön untergraben wurde. Ein breites Grinsen  bleibt der ganzen Truppe erhalten und einen davon schüttelts sogar dabei. „ Also diese heutigen Rekruten, das hätt`s bei uns nicht gegegben………“

Mit dieser heiteren Einlage und einem Gemeinschaftsfoto mit den Wirtsleuten verabschieden wir uns  für heuer, die Schwaben in Richtung  West/ Nordwest , wir dagegen ost – bzw. später südwärts.



Heimfahrt nach Klagenfurt:
Kaum sind wir im Auto, beginnt der angekündigte Regen. Auch Blitz und Donner sind mit dabei. Nach etwa einer halben Stunde Fahrtzeit kommt unser Chauffeur drauf, dass er seine Aktentasche in der Unterkunft vergessen habe. Ja – es hilft nix – retour! Nicht mein Problem – denk ich mir und leite meinen ersten <Napferzer> ein. Charly wird in der Folge tatsächlich fündig und ist seines Lebens wieder froh. Mit einem Abkürzer  umfahren wir Bad Aussee und erreichen über Bad Mitterndorf unsere erste Raststätte in Liezen. Ist so eine Art Zweitfrühstück für uns!

Nach einer halben Stund`geht’s weiter, - in Richtung Süden bzw. über den Triebener Tauern. Es regnet nach wie vor, als ob der Himmel offen wär`. Allmählich sieht man ringsum hochwasserführende Bäche und Wasserfälle. Am Triebener Tauern machen wir Mittagsrast, dinieren fein und haben Freud` an den jungen, auffallend lustigen Kellnerinnen. Nach dieser  Völlerei gibt`s für mich nur eine logische Folge: Mittags- schläfchen halten. Armer Charly, kann jetzt wieder in Schlangenlinien bis Judenburg abwärts fahren. Dann und wann riskier` ich ein Aug`nach draußen. Mein Vertrauen zum Chauffeur ist grenzenlos………Die MUR im Murtal tritt örtlich bereits über die Ufer. Auch Richtung Kärnten  sieht man nun  überall reißende Bäche, allerdings zieht dieses Regengebiet bereits nach Osten ab. Ab dem Neumarkter Sattel gibt`s  vorübergehend  Sonnenschein.

Klagenfurt hat uns wieder:
Da ist`s noch immer recht warm und schwül. Die Kaltfront ist hier erst im Anrollen.
Bedanke mich bei Charly fürs kamote und sichere Heimbringen und verabschiede mich, natürlich auch bei Seppi. Auf in die Wohnung, Wäsch` zur Waschmaschin` g`legt, sonstiges Equipment wieder im Bergkasten und sonstwohin verstaut. Bin froh, wieder in der Wohnung zu sein, so schön die Tage zuvor auch waren.

Danach ruf`ich noch in Westhausen an, ob alles in Ordnung sei. Auch Herbert spricht von einer klaglosen Heimfahrt im Regen und dass alle sehr begeistert von der heurigen Tour seien. Ich gebe den Dank und das Kompliment gleich telefonisch an Charly weiter, der ja heuer  das alles organisiert hat. Diesem Dank schließ ich mich gerne an!

Die Kaltfront, die uns schon den Großteil der Fahrt begleitet hat,  wälzt sich nunmehr auch über unser Bundesland und bringt stundenlangen Starkregen, begleitet von Blitz und Donner. Auf den beabsichtigten, abendlichen Stadtrundgang  verzicht` ich deswegen und tu, was ich eh schon den ganzen Tag praktizier`............Pennen, nur diesmal unter der Tuchent und dem herrlichen Regengeräusch als  Background.   



Also dann – Westhaus`ner Freunde:
Heuer ist nicht alle Tage – wir sehn uns wieder,  keine Frage!!!


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