Unsere Gitarrenrunde

von Hans Lackner

Wie ich auf die Gitarre kam:
Aufgewachsen in einer Familie, wo Mutter Zither spielte, es dann und wann Hausmusik gab, sicherlich aber stets, wenn es Weihnachten wurde, bin ich natürlich irgendwie vorbelastet. Schon von Kindesbeinen an spielte ich überdies liebend gern Mundharmonika, trat mit 15 Jahren in das 1. Österreichische Mundharmonika - Orchester ein und spielte dort Bass. Das war in Graz und wir unternahmen etliche Konzertreisen, u.a. zu Heinz Conrads in Wien, nach Slowenien und Italien. Nach meiner Grazer Zeit schwebte mir vor, irgendein Instrument zu lernen, mit dem ich auf Almhütten oder in Gasthäusern mit Freunden ein bisschen musizieren könne. Ein Gitarrist aus einer kleinen Mölltaler Band überredete mich dazu, Gitarre zu lernen. Er würde mir die allernötigsten Griffe beibringen, Texte müsse ich natürlich selbst lernen – und derer möglichst viele. Üben solle ich nicht daheim, sondern in kleinen „Beisseln“ – mit den „Zahnluckerten“. Die würden nicht anspruchsvoll sein und gleich bei jedem schrägen Akkord rebellieren. Das hab ich brav befolgt, hatte gleich Erfolg damit und deswegen auch kaum den Anreiz, es mit einer ernsteren Ausbildung zu versuchen. In der Meinung, Gitarre spielen zu können, engagierte ich vor wenigen Jahren einen Musikstudenten – später eine Musiklehrerin, um mir 1.)  reinen Wein einzuschenken und 2.) ein bisserl was Neues beizubringen. Das Ergebnis war erst ernüchternd, später aber doch lohnend: Nachdem ich erlebte, was Gitarrenspiel ist – wusste ich, dass ich vergleichsweise ein Geräuscheerzeuger auf selbigem Instrument bin. Etliche Stunden ließ ich mich unterrichten, bekam wertvolle Tipp`s , schnupperte auch in „Klassischer Gitarre“. Um einiges Wissen und Können bereichert, setzte ich nun aber die gewohnte Gangart fort, nur etwas selbstsicherer. Ich bleib` im Klub der Amateure, für alles andere bin ich schon viel zu alt.



Gitarrenrunde ( Abk.  GIRU ):
   
Irgendwann hat mich im Zug eine attraktive, junge Frau aufs Gitarre spielen angesprochen, weil ich eben gerade eine mithatte. Sie bat mich um eine Kostprobe und war………….“begeistert“ von meiner Spielerei. Ich traute meinen Ohren fast nicht, als sie mir erzählte, dass sie schon jahrelang mit einer Gruppe Unterricht erhielte und gerne auch so spielen möchte. Meinem Vorschlag, diesbezüglich ein unverbindliches Treffen zu organisieren, stimmte sie sofort zu und nahm auch gleich ihre Kolleginnen mit. Denen gefiel es ebenso gut, sodass sie sich von ihrem Lehrer trennten, der aber ein echter Profi war. Der überforderte die Damen eindeutig, was natürlich nicht funktionieren konnte. Im Guten trennten sie sich darauf. Jetzt sind inzwischen gute 15 Jahre vergangen – und die Damen – inzwischen etwas reifer, aber jung geblieben – sind noch immer bei mir. Die Gruppe hat  sich erweitert, sodass wir bei den allwöchentlichen Treffen an die 10 – 15 Personen zusammenkommen. Unser Repertoire besteht inzwischen aus etwa 250 Liedern, vor allem alte Schlager von 1950 aufwärts. 7 – 8 Gitarren begleiten bis zu 15 Gesangsstimmen, das hört sich schon recht gut an (für unsere eigenen Ohren) Wir spielen in einem bekannten Klagenfurter Lokal (H.B) – aber schön unter uns in einem Extrazimmer, einmal pro Woche.

Wir sind keine Band, spielen alle dasselbe Instrument, singen maximal 2 - stimmig (haben immerhin ein paar Chorläute dabei) erleben aber bei jedem Gitarrenabend, wie sich das „Miteinander Spielen und Singen“ als verlässliche Quelle der Freude erweist. Hier läuft ein gruppendynamischer Prozess ab, der uns fast immer in beste Stimmung bringt. Außerdem sind Konversation und Gaumenfreuden zwischen den Liedern wichtige Ergänzungen.

Trotz aller Einfachheit sind wir eine Gruppe, die gegenüber neuen Ideen und wohlgemeinten Ratschlägen aus kundigem Munde aufgeschlossen ist. Wir sind kein Verein, haben keinerlei Anwesenheitsverpflichtungen (bis auf meine Wenigkeit) und sind natürlich offen für eventuelle Interessenten. An schulfreien Tagen finden keine Treffen statt – sonst immer mittwochs.

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