Westkla 2018 - Erlebnisschilderung
von Hans Lackner
(Eine Erlebnisschilderung)
Datum: Di, 24. bis Fr, 27. Juli 2018
Teilnehmer:
Aus Klagenfurt: |
Aus Westhausen: |
Ich selbst |
Herbert |
Charly |
Klaus |
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Otto |
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Peter |
Unterkunft:Hotel Lanthalerhof - Kufstein
Unternehmungen:
Tag 1:
Anreise: Per PKW mit Charly,- und zwar über Lienz (Feine Frühstücks - Pause) – Matrei - Felbertauern – Mittersill – Pass Thurn – Kitzbühel – St. Johann in Tirol - Kufstein. Und das alles bei herrlichstem Wetter! Mit unserer Pünktlichkeit steht`s allerdings auch heuer nicht zum Besten, denn die Schwaben hocken längst am vereinbarten Treffunkt, dem Interspar!
Begrüßung: Freudig und lautstark,- wie immer. Wir speisen miteinand` und stoßen wiederholt auf unsere bevorstehenden Westkla – Tage an.
Einquartierung im Hotel Lanthalerhof: Die Seniorchefin empfängt uns sehr freundlich und frohgelaunt, teilt die Zimmern zu und macht uns mit dem Hausbrauch bekannt. Topsauber, geräumig und überaus gemütlich ist`s da, ein großer Balkon inclusive. Nach dem Einnisten und einer kurzen Ruhepause treffen wir uns zum 1. Termin des heutigen Tages, dem Besuch der Festung.
Besuch der Festung: Mit einem Ticket sind alle Eintritte + der Festungslift bezahlt, den wir gerne in Anspruch nehmen. Das meiste an Höhe ist zwar damit geschafft, es bleiben aber genügend Steigungen (Steige, Stiegen) für Bewegungshungrige über. Traumhaft ist die Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Berge, hochinteressant die vielen Museumsbereiche. Besonders die Folterkammern und Gefängnisse haben es uns angetan. Da fühlt man sich vergleichsweise wie im Paradies. Der Biergarten auf der Festung ist natürlich auch ein Pflichttermin. Als es an der Zeit ist, begeben wir uns wieder talwärts – in Richtung <Auracher Löchl>, dem wohl ältesten und berühmtesten Lokal Kufsteins. Ein paar Voreilige haben unterwegs ein weiteres Lokal geortet, das in der Folge für unsere Abendsitzungen eine Rolle spielen wird (Gasthof Purlepaus).
Auracher Löchl: Man weist uns einen Platz an der Inn – Promenade zu. Er ist überdacht und vorerst – der Hitze wegen – kaum auszuhalten. Doch das ändert sich mit Sonnenuntergang auf angenehme Weise. Jetzt passen Luft und Biertemperatur ideal. Ja, gemütlich geht’s nun zu bei uns, wir speisen fein und geizen nicht mit Weizenbier u. Co. Als es schon längst stockfinster ist, gehen wir zu Fuß der Promenade entlang heimwärts.
So weit so gut, aber keiner hat sich anscheinend so recht den Weg abseits der Promenade eingeprägt. So geh`n wir – jeder wie er`s für richtig hält- unserem nächsten Ziel, dem Hotel „Alpenrose“ entgegen, wo wir den Scheidebecher für heut` einnehmen wollen. Irgendwie finden wir uns doch noch zusammen und keiner kann den Anspruch für sich erheben, bereits ortskundig zu sein.
Hotel Alpenrose: Ein gemütliches Stüberl im Hausinnern wird uns zugewiesen, im Freien dürfen wir – im Gegensatz zu den Hotelgästen - nicht sitzen. Halten uns wohl für etwas überreife Krawallstoppeln! Das absolut freundliche Service entschädigt uns aber diesbezüglich. Als hätten wir nicht eh schon genug konsumiert, der Durst bleibt uns - der sommerlichen Hitze wegen – treu! Nicht zu früh,- aber auch nicht zu spät begeben wir uns zurück zum Lanthalerhof, damit wir den morgigen Bergwandertag wenigstens ausgeschlafen antreten können.
Nachtruhe: Einfach nicht zu toppen – schlafe wie ein Ross!
Tag 2:
Herrliches Frühstücksbuffet, ungetrübte Morgensonne, beste Laune, - alles ideale Zutaten für den heutigen Tag. Wir fahr`n zum Kaiserlift und mit demselben hoch aufs Brentenjoch. Es ist ein Einsitzer und hat anscheinend alle Zeit dieser Welt zur Verfügung.
Brentenjoch:
Kurzer Fototermin, bevor wir losmarschier`n. Kein Terrain, das ich von früher kenne,sondern absolutes Neuland. Eigentlich wurde ich vor dieser Steiganlage zum Gamskogel gewarnt, aber es kommt ganz anders. Ein sichtlich rundum erneuerter Steig führt gut angelegt auf besagten Gipfel. Die meiste Zeit geht man dabei durch einen lichten, aber immerhin noch Schatten spendenden Wald. So gut eineinhalb Stunden werden es sein, die wir anmarschier`n.
Gamskogel: War zwar vor 50 Jahr einige Mal da oben, aber vertraut ist er mir nun nur mehr vage. Besonders der steile Abstieg zur Steinbergalm entzieht sich fast völlig meiner Kenntnis. Macht nichts, denn der mir zuvor völlig bedeutungslos scheinende Gipfel wirkt auf einmal viel interessanter auf mich. Auch meinen Kumpeln gefällt`s sichtlich gut. Einen Halbschuhtouristen beweg` ich zur sicheren Umkehr aufs Brentenjoch, hab allerdings vorerst bisserl ein schlechtes Gewissen dabei. Fast wehmütig seh ich hin zum „Zahmen Kaiser“, den ich mit Tourenschiern des Öfteren bestieg,- oder auf den <Schäffauer> im Wilden Kaiser, auf Klettersteigen in ferner Vergangenheit bestiegen. Die berühmtesten der Kaiserwände im Bereich des Stripsenjoch-Hauses war`n selbst für mich damals tabu.
Abstieg zur Steinbergalm:
Mit gebotener Vorsicht steigen wir das Steilstück ab, der Rest des Anmarsches ist 0-8-15-Sache. Meine Cousine riet mir, die touristisch überlaufene Kaindlhütte zu Gunsten der ganz naturbelassenen Steinbergalm zu meiden.
Steinbergalm: Dass war ein guter Tipp, denn wir sind fast die einzigen Gäste. Ein junges, lustiges Pärchen führt die Almhütte (Wirtin Stefanie) , versorgt uns mit Jause und Bier und geizt nicht mit lustigen Schmäh`s. Als Abschluss warten sie uns schließlich noch ein Schnäpschen auf. Würden ja gern etwas länger bleiben, aber da gibt`s noch eine Hütte, die wir aufsuchen wollen, bevor wir retour ins Tal fahren. Flotten Schrittes und zeitweise mit Gesang legen wir den etwa halbstündigen Marsch hin. Das ursprünglich eingeplante Weinberghaus ist es nicht, dem wir die Ehre erweisen, sondern die Brentenjochalm (Wirtin Angela.Die haben eine Gitarre und so steht der weitere Ablauf bis zur Talfahrt mit dem Lift fest. Wir singen bereits etliche Lieder, als sich eine etwas reifere, vollbusige und blonde Dame zu uns gesellt (Elfie) . Als sie beginnt, mitzusingen, geh`n uns die Augen über, denn vor uns dürfte eine Kammersängerin stehn. Mit voller Leidenschaft macht sie mit, bis ihr Alter angetanzt kommt. Er übernimmt die Gitarre und setzt auf niveauvollere, aber auf seine Art heitere Lieder. Ich selbst komm gar nicht mehr zum Spielen, denn plötzlich heißt`s, dass der Lift in Bälde abschalte. In aller Eile begeben wir uns dorthin und begegnen einem nervösen Liftler, dem schon der „KEKS“ vor dem nahenden Gewitter geht. Eine mit Blitzen durchsetzte Regenwand nähert sich unserer Position. Bei der Geschwindigkeit unseres Liftes könnte das ein Problem abgeben!
Talfahrt mit dem Lift:
Stürmische Windböen blasen uns entgegen und eine Westkla - Kappe verabschiedet sich vom Haupte des Besitzers. Eine beherzte und sportliche Bergwanderin birgt dieselbe noch schnell aus steilem Gelände und nimmt sie mit ins Tal. Im Nu ist diese gute Nachricht im Tal und wir warten auf die Überbringerin. Peter- der Verlustige- nimmt seine Kappe mit Freuden entgegen und möchte sich gerne erkenntlich zeigen. Die Damen winken aber nur ab, sie hätten das ja gern gemacht. Auch wenn`s nur um die Kappe geht – wir freu`n uns mit Peter. Noch ahnen wir nicht, dass noch was verloren ging, nämlich Ottos Handy!
Auf der Heimfahrt ins Quartier geht ein ordentlicher Platzregen auf uns nieder, Gott sei Dank zur rechten Zeit.
Hotel: Da kommt schon wieder die Sonne zum Vorschein. Wir zieh`n uns um, machen uns frisch, rasten ein bisserl ab, bevor wir mit dem Bus wieder stadtwärts fahren.
Gasthof „PURLEPAUS“: Pünktlich zur vorbestellten Zeit treffen wir ein und bekommen einen großen, schattigen Tisch. Jetzt können auch unsere Chauffeure ordentlich zulangen, was sie auch mit Begeisterung tun. Wir speisen fein, reden über das Erlebte, über die morgige Kaiser- Umrundung und überhaupt über alle möglichen Westkla Erinnerungen. Hie und da spalten sich die Gesprächsthemen auf, denn Klaus und ich entfernen uns thematisch immer wieder kurz von den Bergabenteuern, nicht aber von Besteigungen anderer Art. Jedenfalls haben wir unsere Gaudi und marschier`n nach geraumer Zeit wieder zurück Richtung Quartier.
Scheidebecher im „Hotel Alpenrose“: Den Feuchtigkeitsverlust durch das Wandern haben wir längst ausgeglichen und so konsumieren wir halt ein bisserl im voraus, also für morgen. Etwa zur Mitternacht verschlägt es uns wieder in den Lanthalerhof.
2. Nacht: Wie immer – herrlich geschlafen!
Tag 3:
Traumwetter, aber nicht Traumstimmung bei jedermann, denn Otto vermisst sein Handy, muss wohl gestern passiert sein! Die Chance, ein auf einer Bergwanderung verlorenes Handy wiederzufinden, ist so gut wie null. Aber ein Versuch ist es wert. Ottos Nummer wird angewählt, jemand hebt ab, sagt aber vorerst nix. Erst nach mehreren Versuchen meldet sich die Talstation des Kaiserlifts – welch ein Glück!
Fahrt vom Quartier ins Kaiserbachtal:
Holen zuallererst Ottos Handy beim Kaiserlift ab. Und wieder ein Überglücklicher mehr! Gemütlich beginnen wir danach mit der Kaiser – Umrundung, Charly mit mir voraus, die Schwaben hinterher. Bei diesem herrlichen Wetter ist so eine einstündige Anfahrt zum nächsten Ziel kein Problem, da allein schon die die tolle Aussicht auf diesen riesigen Koloss für alles entschädigt. Vorbei geht’s an Ebbs, Niederndorf,Walchsee, Kössen und Schwendt bis Griesenau, wo wir rechts abzweigend ins Kaiserbachtal einbiegen. Eine kleine Maut ist beim Taleingang zu entrichten, danach erreicht man nach wenigen km Fahrt die Parkplätze rund um die Griesener Alm. Kurz bleiben wir bei der Bergsteiger – Gedächtniskapelle stehn, wo alle in diesem Gebiet tödlich Abgestürzten namentlich verzeichnet sind,- und derer es Hunderte gibt! RUDI PLONER, staatl. gepr.Bergführer , gleichzeitig mein Cousin - ist leider ebenso einer unter den vielen. Eine stille Gedenkminute noch für ihn und wir brechen wieder auf, um in der Folge eine schöne Almwanderung auf die „Vordere Ranggenalm“ durchzuführen. Das ist ein ganz schöner <Latscher> , den ich anfangs total unterschätze. Hab nur die Höhendifferenz zwischen Griesener Alm und Ranggenalm gesehn und nicht die zusätzlichen Höhenmeter, die man noch aufsteigen, und Richtung Hütte wieder absteigen muss.
Gott sei Dank macht das Wetter mit! Zwar versuchen einige Cumuli- Wolken zu Gewittertürmen anzuwachsen, doch sie werden wieder verblasen.
Vordere Ranggenalm: Die ist zwar im Umbau begriffen, wir finden aber dennoch einen gemütlichen Tisch zum Verweilen. Nett und freundlich sind die Wirtsleut`, und deren Kinder servieren uns Getränke – wie auch Speisen. Von hier sieht man eindrucksvoll in die steilsten und gefährlichsten der Kaiserwände. Während wir dieselben respektvoll mit Ferngläsern bestaunen, überfliegt uns ein Rettungshubschrauber und beginnt mit der Suche nach verunglückten Bergsteigern. Ein schauriger Moment: Während wir bei Bier und Jause unseren Spaß haben, hängt das Schicksal eines vielleicht noch ganz jungen Bergsteigers an einem seidenen Faden, wer weiß? Gehört haben wir aber nichts mehr davon! Vielleicht hat er auch nur einen Kasten Bier vorbeigebracht! Wie dem auch sei, wir haben dennoch eine spaßvolle Stunde. Ein eifriger Bergwanderer rät uns noch vom Direktabstieg ab, der recht steil und glitschig sein soll. Also die Strecke wieder retour! Ausgeruht und gesättigt finden sich alle ohne „wenn und aber“ ab. Den Hüttenkindern schlägt scheinbar eine Sternstunde, sie strahlen wegen des Trinkgeldes -das sie von uns erhalten - über`s ganze Gesicht und bedanken sich lauthals.
Abstieg zur Griesener Alm: Jetzt heißt`s nochmals ein schönes Stück aufwärts latschen, bevor`s endlich wieder abwärts geht – Richtung Griesener Alm. Gut gestärkt – wie wir sind- ist das aber überhaupt kein Problem. Pärchenweise marschier`n wir dahin und ratschen, ratschen, ratschen. Klaus – der mit mir geht – hat wie ich mit ernsten Gesprächen nichts am Hut und so sind es wieder mal wir zwei, die den gesamten Berg hinunter kichern. Als wir die Alm erreichen, haben wir bereits wieder Hunger, nehmen Platz und speisen ganz fein. Eigentlich wollten wir auch einen Sprung bei der Latschenbrennerei vorbeischau`n, lassen es aber bleiben, gönnen uns lieber noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten.
Weiterfahrt zum Hintersteiner See:
Vorbei an Kirchdorf, St. Johann i. Tirol, Ellmau und Scheffau gelangen wir schließlich zum abgelegenen Hintersteiner See. Das ist da, wo Fuchs und Hühner gegenseitig „Gute Nacht“ sagen. Ganz idyllisch – wenn auch etwas überlaufen – liegt der wunderschöne und glasklare Bergsee schließlich vor uns. Bis ans hintere Ende fahr`n wir – beinah im Schritttempo- bis zur Jausenstation „Oberhofer“, wo die heutige Kaffeepause angedacht ist. Ist das alles, mag sich so mancher denken, sind wir dafür hundert steile Serpentinen raufgefahren? Leider – alpines Laufhaus kann ich keines bieten, lasst einfach diese wunderbare Landschaft als Tagesabschluss nochmals auf euch einwirken! Das tun schließlich auch alle und knüpfen noch einen kleinen Spaziergang an. In einiger Entfernung rudert eine folgsame Blondine ihren <Alten> auf einem " Stand up Paddling" über den vom Wind aufgewühlten See. Im Wasser selbst tummeln sich Schwärme von Fischen, wie ich sie vergleichsweise noch nirgends gesehen habe. Alpakas am Wegesrand schau`n uns sehr lebensfroh und hoffentlich nicht mit schlechten Absichten an. Sind vielleicht abgerichtet, Touristen nicht zu bespucken oder können das eh nicht! Wieder beim Gasthof genießen wir die gute Kaffeejause – bei herrlichster Aussicht auf weitere mächtige Kaiser – Gipfel. Auf der Toilette entdecke ich eine Holztafel mit einem urig, lustigen Gedicht, das ich unbedingt festhalten möchte:
DEUTSCHE EINIGKEIT:
Ein Personenzug fährt nach Preußen - Bayern – Würtemberg. Im Klosett findet sich der bahnamtliche Vermerk: Die Benützung ist nur 5 Minuten gestattet!
Schreibt ein Preuße dazu:
Wer hier mal watt verrichten will – der möge sich mal sputen
die Bahnverwaltung gönnt ihm nur – zum Kacken fünf Minuten.
Ein Bayer darunter:
Wer diesen Vers geschrieben hat – der ist gewiss aus Preißen
denn wer nicht viel zu fressen hat – hat auch nicht viel zu scheissen!
Ein Schwabe darunter:
Wer aber dies geschrieben hat – der ist gewiss ein Bayer
die fressen viel und saufen viel – und scheissen wie die Reiher.
Ein Sachse schreibt:
Seht hier die deutsche Einigkeit – hier tut sich`s nicht beweisen
dem einen gönnens Fressen nicht – dem andern nicht das Scheissen.
Ein Österreicher schließt:
Wer Freud und Eintracht sehen will – der braucht nicht weit zu wandern
bei uns im schönen Österreich – scheisst einer auf den andern!
Rückfahrt nach Kufstein:
Bei strahlend schöner Abenddämmerung kehren wir zurück in die Perle Tirols.
Eine kurze Rast gönnen wir uns noch im Hotel, erfrischen uns ein bisserl und warten den nächsten Bus <Richtung Stadt> ab.
Abschluss – Stadtbummel:
Mit einem schelmischen „Ah – schon wieder ihr“ – begrüßt uns der Chauffeur. Wenige Minuten später sitzen wir im Gasthaus Purlepaus, wo wir unser zweites, wohlverdientes Abendmahl einnehmen. Ein paar Tische weiter nimmt eine Runde frohgelaunter >Weiberleut`> Platz. Es sind „POLTERER“, die sich von ihrer Delinquentin verabschieden. Der Ober bittet uns hinter vorgehaltener Hand, jeweils eine Rose aus einer dafür vorbereiteten Vase zu entnehmen und mit ein paar netten Worten der Braut <in spe> zu übergeben. Stellvertretend für uns alle übernimmt Klaus diese ehrenvolle Aufgabe. Die Angesprochene freut sich sichtlich über die unerwartete Einlage. Wir hör`n zwar nicht, was unser Rosenkavalier grad` spricht, aber man sieht an der Reaktion der jungen Damen, dass sie es hier mit einem Profi - Charmeur zu tun haben. So fällt es uns auch nicht schwer, uns selbst zurück zu halten. Als es an der Zeit ist, wieder Richtung Hotel aufzubrechen, gönnen wir uns am Platz noch ein gutes Eis und spaziern der Inn – Promenade entlang heimwärts. Natürlich schielen wir auch heut` nach einem Scheidebecher. Die Alpenrose teilt uns aber mit, dass sie bereits Sperrstunde,- für uns aber ein Ersatzlokal habe: Gasthaus „Adler“ heiße es und sei in 10 min Fußmarsch leicht erreichbar. Das mit den 10 Minuten ist aber höchstens für <Sieben Meilenstiefel> zutreffend. Es dauert gute 5 min. mehr und wir sind fast wieder in der Innenstadt.
Gasthaus Adler: Geschafft! Charly, Herbert, Klaus und ich nehmen im Gastgarten Platz, Peter fehlt noch und Otto wird heut` nicht mehr auftauchen. Dafür taucht eine ziemlich originelle Wirtin auf. Als sie uns mitteilt, dass wir hier in einer Weiber-Absteige gelandet seien, komm` ich kurz auf „abwegige Gedanken“, checke aber gleich, dass dabei lediglich das Service- Team gemeint sei. Mit einer Viertel Stunde Verspätung gesellt sich Peter noch zu uns, keinesfalls zu spät, dafür frisch geschniegelt und gestriegelt. Mit 3-4 <Gute Nacht – Seitl> beschließen wir den ereignisreichen Westkla Tag. Klaus und Charly weisen uns eingehängt und leicht sinusförmig gehend den Weg ins Hotel <Lanthalerhof>. So um Mitternacht sind wir in der Kiste!
Tag 4:
Abreisetag!
Equipment zusammenpacken, Frühstücken, Hotel- Abrechnung begleichen und Auszug aus dem Zimmer. Wir nehmen Aufstellung für die Abschluss - Parade, welche Herbert – wie alljährlich – mit uns durchführt. Mit militärischem Gehorsam führen wir alle Anweisungen durch, bis wir stillstehn. Abschließend wird das Kommando auf Charly übertragen, der uns Vorinformationen über Westkla 2019 überbringt. Mit einem letzten: „Habt Acht, Abtreeeeten!!!!“ wird Westkla 2018 dem Schoß der Geschichte anvertraut. Wir verabschieden uns noch gegenseitig und sind fast zum Abfahren bereit, als die Hotelchefin noch einmal hastig herbeieilt und uns um ein Geburtstagsständchen für einen Gast bittet. Es ist ein weiblicher, und so macht das Westkla – Team eine sofortige Kehrtwendung Richtung Hotel. Die Jubilarin freut sich außerordentlich über diese Überraschung und lädt uns auf einen letzten Umtrunk ein. Ein kurzer, lustiger Small Talk noch und wir marschier`n unter den Klängen von „Muss i denn zum Städtele hinaus“ ins Freie. Alle winken uns noch nach, besonders das schon etwas in die Jahre gekommene, sehr freundliche und nicht zu übersehende Servicemädchen Maria.
Heimfahrt: Die Freunde aus Schwaben fahrn zur deutschen Verlängerung der Inntal – Autobahn, wir dagegen auf die Bundesstraße Richtung St. Johann, Kitzbühel, Paß Thurn, Mittersill, Felbertauern, Matrei und Lienz. Überall leuchten von den Bergen die weiß abgedeckten Schneedepots herunter, manchmal bis in Talnähe angelegt. Bin froh, dass wenigstens die Tourismusbranche das Klimagewinsel nicht ernst nimmt. Braucht sie auch nicht, wir werden in 20 Jahren genauso Schilaufen wie eh und jeh.
Kurzrast und Einkehr in Matrei bei der Tankstelle, bevor wir nach Lienz weiterfahr`n, um dort im BRÄUSTÜBERL fein zu essen.
Weiterfahrt nach Klagenfurt: Wir sind zwar wunderbar satt, aber der Körper möchte` nichts lieber als ein bisserl napferzen. Zumindest ich falle zunehmend oft in den berüchtigten Sekundenschlaf. Charly Gott sei Dank nicht, sonst wäre Westkla möglicherweise für immer Geschichte. Vor Spittal erwischt`s auch ihn, aber noch früh genug! Wir halten ein Parkplatz – Mittagsschläfchen!
Wohl ausgeruht fahr`n wir weiter nach Klagenfurt.
Ende gut – alles gut! Die Erfolgsgeschichte <Westkla 2018> ist fertig und nichts kann mehr daran rütteln. Nächstes Jahr werden wir hier und rund um den Wörthersee Westkla – Geschichte schreiben!
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