Westkla 2019 - Wörtherseerundwanderung

von Hans Lackner

WESTKLA  2019 

(Eine Erlebnisschilderung)

Teilnehmer  Westhausen:

Di, 23.7. bis Fr, 26.7.

Gäste (Nostalgieabend)

Klaus

 

-

Otto

 

-

Herbert

 

-

Peter

Heimfahrt  Mi (marod)

-

Teilnehmer  Klagenfurt:

Di, 23.7. bis Fr, 26.7.

 

Hans

 

          Erwin

Charly

 

          Kurt

 

 

          Seppi

 

Tag 1:   (Dienstag)

Eine gemütliche Partie für uns Kärntner, ohne  Mühen des Anreisens. Früh genug begeben wir uns  zum Treffpunkt, dem Pörtschacher Stüberl, in gleichnamiger Ortschaft. Die originelle Wirtin begrüßt uns überaus herzlich und ist sehr entgegenkommend. In der herrlich kühlen Laube (außerhalb hat`s nämlich weit über 30°) warten wir fröhlich drauflos plaudernd und biernippend auf unsere schwäb`schen Bergfreunde. Überpünktlich treffen diese bei uns ein, laden das ganze Equipment aus, begrüßen uns überschwenglich und bestellen ihre ersten „WOIZE“, nur einer nicht, Peter! Er ist marod beinand`, versucht`s aber wenigstens mit uns. Danach richten wir unsere Zimmer ein, die Backofentemperaturen aufweisen, und sind möglichst rasch wieder – versehen mit den Badesachen - in der Laube.   Nachmittagsgestaltung:  Für eine Wanderung ist es ohnehin schon zu heiß und so eröffnen wir unsere Westkla – Tage lieber mit einem Besuch des Pörtschacher Strandbades, genauer gesagt im Bereich der Schlangeninsel. Allzu große Wasserratten sind uns`re Freunde scheinbar nicht, denn im Schatten der Bäume fühlen sie sich sichtlich wohler. Aber im Wasser war`n  sie, zu ihrer Ehrenrettung, der eine mehr, die meisten weniger! Als Strandbad - Tagesabschluss findet wir uns noch im Biergarten ein. Hier spenden uns Sonnenschirme den dringend nötigen Schatten, der Brüstle Herbert dagegen die nicht weniger begehrten Biere!  Ein sehr fröhlich, gesprächiges Stündchen folgt, bevor wir wieder retour zur Unterkunft geh`n.      Abendgestaltung:  Jetzt lernen wir gleich einmal die gute Küche dieses Hauses kennen, wieder  in der kühlen Laube sitzend. Und viele Gäste machen es uns gleich. Die Gitarre schweigt heut`noch, haben uns nämlich viel aus dem vergangenen  Jahr zu erzählen. Irgendeinmal ist`s dann Zeit zum Schlafen geh`n und wir ahnen Schlimmes.  So ist es auch, Im Zimmer herrscht tropische Hitze, allein der Radiator kann uns da vielleicht ein bisserl helfen. Mir hilft dieser schon, Charly scheinbar etwas weniger!

Tag 2 (Mittwoch)

Alle reden beim Frühstück über die heiße Nacht im Zimmer. Jetzt in der Früh ist`s allerdings  noch angenehm frisch. Peter geht`s leider nicht gut, er reist mit dem Zug retour nach Deutschland, wie schade! Alle andern aber scheinen für den heutigen, langen Marsch fit zu sein. Gleich nach dem Frühstück holt uns das Taxi für die Anfahrt zum GH. Jerolitsch in Krumpendorf ab.

Wörthersee – Rundweg; Etappe GH. Jerolitsch bis zur Gloriette in Pörtschach:

Es ist zugegeben ein langer, mühsamer Weg, der sich im Endeffekt aber auch ordentlich lohnt. Wie harmlos und fast langweilig wirkt doch normal diese Hügelkette von unten. Man sieht dabei auch kaum was anderes als Wald. Um wieviel größer wird dann die Überraschung, wenn man diese Etappe zu Fuß abgeht. Abgeschiedene Dörfchen, Schlösser, Burgen, Kapellen  und wunderschöne Aussichtsplätze auf den See säumen den Weg. In unserem Fall sind es der Reihe nach: Die Klampferer Kapelle, das Schloss Hornstein, das Schloss Drasing (wo wir unseren ersten Einkehrschwung machen), der Kolle Hof, das Örtchen St. Ulrich, der Pirker Kogel (Aussichtsplatz), Karawankenblick, Niederer und Hoher Geißrücken, Winklern mit dem Zockelwirt (Anmerkung 1), Pörtschacher Alm, die Ruine Leonstein und schließlich die Hohe Gloriette (Anmerkung 2).                                                                      Anmerkung 1)  Wir steigen extra vom Rundweg in das Dörfchen ab, weil uns bereits der Durst ziemlich plagt, Hunger hätten wir auch. Als wir uns schon siegesbewusst dem Gasthaus nähern, entdecken wir eine Tafel mit der Aufschrift:“ Geöffnet ab 17 Uh!“. Eigentlich woll`n wir schon resigniert weiterziehn, doch Charly hört im Innern des Hauses etwas, geht durch den Hinterhof und kommt die längste Zeit nimmer retour. Was diskutiert der so lange und wofür? Plötzlich öffnet sich eine versperrte Tür und wir werden hineingewunken. Die Wirtin hat Erbarmen mit uns, verweist uns aber in den Hinterhof, wo sie uns freundlich und des Öfteren bedient. Zum Essen gibt`s zwar noch nichts, doch können wir die Kalorien, die wir zum Weitergehn benötigen, eben so gut auch trinken. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Gleich sind wir wieder frohgelaunt und durchaus zum Weitermachen motiviert. Wir bedanken uns bei der Wirtin, zahlen und brechen zur heutigen Schlussetappe auf.

Er herrscht so richtig Nachmittagshitze und das in einer Hitzewelle. Da kommt uns der steile Anstieg zum Rundweg nicht unbedingt entgegen, muss aber sein! Von den etwa letzten 2 Stunden Gehzeit machen Otto und Klaus nur mehr 1 ½ mit. Ersterer, weil er schon <FIX und FOXI> ist, zweiterer zu dessen Ermunterung. Da, an einem schattigen Waldrand warten sie auf einer Bank auf`s Taxi. Herbert, Charly und ich dürfen nochmals schweißtreibend aufwärts steigen, bis wir an der <Hohen Gloriette> ankommen (Anmerkung 2).   Der wunderbare Ausblick über den ganzen See entschädigt für die heutigen Strapazen. Gesang  und Schlehe – Verkostung folgen. Letztere ausgiebig, da wir ja nur mehr die halbe Truppe sind. Charly bestellt zum Schluss ein Taxi zu unseren Früh- Aussteigern hin, die natürlich nur mehr einsteigen müssen. Für uns aber heißt`s nochmals: Retour latschen und schwitzen!

Im Pörtschacher Stüberl stürzen wir uns gleich auf das nächste „WOIZE“ und warten auf die Westkla – Veteranen und das Filmteam, das heute noch kommen soll.

Hüttenzauber: Bis auf Riegler Hermann sind alle gekommen. Das ist ein fröhliches Palavern über Westkla- Anekdoten aus Jahrzehnten. Das 2- köpfige Filmteam (Flo + Michael) nimmt Interviews von allen auf. Zum Schluss werden noch Gemeinschaftsfotos von der gesamten Truppe  geschossen. Erst gegen Mitternacht verlassen uns die Gäste, wir sitzen noch ein bisserl zusammen.

Tag 3     (Donnerstag)

Heut steht der Pyramidenkogel am Programm, d.h. Aufstieg von Dellach auf den Gipfel und danach Abstieg nach Maria Wörth. Die Wetteraussichten sind recht gut, auch wenn`s wieder recht heiß werden soll.

Die Radiatoren in unseren Zimmern haben wieder brav ihre Arbeit geleistet. Sonst wäre an ein Schlafen  gar nicht zu denken. Charly und ich wollten eigentlich schon auf der Terrasse im Freien übernachten. Doch da lauerten bereits gierige Moskitos auf ihr Abendessen. So blieben wir doch lieber im Tropenzimmer.

Jetzt in der Früh` sind wir dennoch gut ausgeschlafen und freu`n uns auf`s Frühstück, bzw. die nachfolgenden Unternehmungen. Otto gibt uns zu versteh`n, dass er heut` nicht mit uns mitkönne, da er von gestern noch k.o. sei. Er möcht` lieber mit dem Wörtherseeschiff ein bisserl rumfahren, spazieren, Lokale kennenlernen und vielleicht noch mehr. Somit sind wir nur mehr zu viert unterwegs, Charly, Klaus, Herbert und ich. Die See – Überfahrt nach Dellach ist Otto noch mit von der Partie und somit auch bei der ersten Bierrunde am Schiff. Das nächste Bier wird er wohl allein schlürfen müssen, denn er fährt gemütlich weiter in Richtung Velden.

Aufstieg auf den „Bieramidenkogel“ – pardon, Pyramidenkogel natürlich!       Flott gehen sie dahin die Burschen, nun - ist ja auch ein wunderbar schattiges Waldstück. Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir den Trattnigteich mit dem Trattnighof, den wir gerne für unsere erste Pause benutzen. Ein herrliches Platzerl mit sehr freundlicher Bedienung. Eile legen wir wirklich keine hin und so sind es halt mehrere Durstlöscher, die wir uns gönnen. Ist auch gut so, denn die Hälfte unseres weiteren Aufstieges wird in praller Sonne und sicher schweißtreibend sein!                

Etappe Trattnighof – Pyramidenkogel: Der Weiteraufstieg geht wieder durch schattiges Terrain auf einer Art Römerstraße (deutliche Radspuren im Fels erkennbar) bis zum sogenannten <Teixlkreuz> (Teufelskreuz). Das  Kreuz erinnert an ein paar schaurige Geschehen, die an dieser Stelle stattgefunden haben sollen;  seien es Opfer von Bären, die hier mit Putz und Stingel aufgefressen wurden oder jene Braut, die alleine unterwegs war und von der nur mehr ein paar Kleidungsstücke gefunden wurden. Ob sie auch ein Bär gefressen hat oder ob sie an dieser Stelle die wahre Liebe ihres Lebens kennenlernte, geht aus der Geschichte nicht hervor. Wir jedenfalls kommen ohne Bärenangriff und Teufelserscheinungen  an dieser Stelle vorbei, was vielleicht daran liegt, dass wir selbst Teufelskerle sind und außerdem nach Schleheschnaps riechen. Weiter geht’s von hier auf einer breiten Forststraße, wo die Sonne total niederknallt. Wunderbare Aussichtsplätze auf den Wörthersee entschädigen aber reichlich dafür.

Pyramidenkogel:  Oben angekommen, fahren wir mit dem Lift auf die Aussichtsplattform und bestaunen mit mehr oder weniger schwindligen Gefühlen die herrliche Rundsicht auf die Kärntner Bergwelt. Charly besorgt inzwischen für uns einen schattigen Tisch im Freien. Nach nur wenigen Minuten sind wir auch schon wieder bei ihm und dinieren genüsslich an den hier gebotenen Spezialitäten. Eine junge, wohlgenährte Serviererin in Lederhosen und einem originellen Mundwerk bedient uns freundlich. Natürlich ist auch eine Schnapsrunde dabei- nicht ohne spitzbübische Bemerkungen  der Überbringerin. Wir halten uns locker eineinhalb Stunden  hier heroben auf und sind bei bester Laune.

Pyramidenkogel – Maria Wörth:  Ein paarhundert Meter- es lässt sich nicht verhindern- müssen wir nach der stark frequentierten Straße absteigen, wo wir nicht nur die sengende Hitze, sondern auch entsprechenden Gestank aushalten müssen. Längst ist eine Umlaufseilbahn von Pörtschach auf den Berg geplant, aber da schrei`n alle dagegen – und wie! „Wie das dann aussieht, die ganze Natur verschandelt!“ Na wie wohl – so wie bei tausenden anderen Seilbahnen im Lande halt auch?! Es wird wohl werden wie überall: Zuerst Protest und dann fahrn sie brav mit! Ich wäre zumindest nicht dagegen!Nach der kurzen Asphaltetappe biegen wir aber schon wieder in den schattigen Wald ab. Da lässt sich`s aushalten und außerdem ist der weiche Boden weit angenehmer zu begehen. Eine gute Stunde steigen wir flotten Schrittes durch den Wald in Richtung See ab. Unterwegs gibt`s einen Foto bzw. Schlehe-Termin. Bei St. Anna müssen wir den Wald dann verlassen und wieder asphaltmäßig weitertrotten, gute 2 km. Dann sind wir am Zielpunkt <Maria Wörth. Eine schöne Wallfahrtskirche wäre da zu besichtigen, werfe ich ein. Man glaubt mir zwar, aber da wären nochmals hunderte Stufen aufwärts zu bewältigen. Niemand hat vorerst Bock darauf, denn linkerhand lockt ein schattiger Biergarten.  Ja , da hilft nichts, da muss sich die Kultur hintanstellen, die Aussicht auf ein kühles „WOIZE“ hat absolute Priorität. Nach dem ersten gesellt sich ein zweites und bald will keiner mehr was von der Kirche wissen. Kann man irgendwann nachholen, oder einfach im Internet nachgucken!

Pünktlich stehn wir am Schiffsanlegeplatz für die Rückfahrt nach Pörtschach. Dort angekommen, empfängt uns nach kuzem Anmarsch zur Unterkunft Otto. Der strahlt übers ganze Gesicht, wirkt wieder recht relaxt und erzählt uns alles, worüber er glaubt, dass es uns was anginge. In unserer angenehmen Laube gönnen wir uns erst noch ein Bierchen, bevor wir uns auf das Abendessen beim Zockelwirt vorbereiten.

Abendessen beim Zockelwirt:  Kurze Anfahrt mit dem Auto, bis wir am Ziel sind. Wir bekommen einen Tisch zugewiesen und dinieren bald drauf wie die Götter. Über uns ist der Himmel inzwischen schwarz und mächtige Donnerschläge hört man aus der Ferne. Aber kein Tropfen stört unser Ambiente, das himmlische Duschbad bleibt im Raum Klagenfurt, da dafür garniert mit eindrucksvollen Eiskügelchen. Früh genug fahr`n wir zurück in die Unterkunft, denn wir haben noch was nachzuholen, was Westkla – Tradition betrifft: Miteinander Singen! Man bittet uns in das hintere Gastzimmer , nicht weil wir  falsch sängen, sondern weil ein „spinnerter Nachbar“ Gesangseinlagen mit Anzeige bzw. Polizeiaufmarsch quittiert! Ja, das Singen haben sie nicht verlernt, unsere Freunde aus dem Schwabenlande und viele Lieder aus längst vergang`nen Zeiten erklingen aus frohen Kehlen. Heiserkeit kann keine aufkommen, da die Stimmbänder prophylaktisch immer befeuchtet werden. Irgendwann komm halt auch das letzte Lied für heuer.

Tag 4  (Freitag) Abreisetag! Auch wenn etwas Wehmut aufkommt, im Grunde genommen sind wir alle reif für heimatliche Tage der Erholung. Und Westkla ist ja nicht gestorben, da gibt`s noch etliche Fortsetzungsgeschichten. Die im nächsten Jahr wird allerdings nicht im Lungau - wie zuerst von Charly angedacht,- sondern im Land Salzburg (Bereich Steinernes Meer)- als Plan B stattfinden! Dennoch Grund genug, Charly für seine Mühen um die Vorbereitungen zu danken.

Nun noch ein paar Daten zu Plan B):   

Eingebettet zwischen Loferer Steinberge, Leoganger Steinberge, Steinernem Meer und Berchtesgadner Alpen liegt unser heuriges  WESTKLA – AREAL. Weißbach heißt der Zentralort dort, etwa 1O km südlich von Lofer. Etwa auf 1000m SH liegt unsere Unterkunft, der <Heubadehof Pürzlbach>. Dort haben wir auch einen großen Parkplatz. Schaut einfach ins Internet. Der Naturpark Weißbach befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Bilder im Internet sagen schon alles: Extrem Westkla – tauglich! Hermann wollte mir dort alles zeigen, bekam aber CORONA-bedingt  keine Gelegenheit dazu. Außerdem war seine empfohlene Unterkunft bereits voll belegt. An seine Stelle trat mein ehemaliger Bergfreund Wolfgang H. aus Maishofen ; der diesen letzten Freundschaftsdienst leider nur 10 Tage überlebte. Der brachte mich mit seinem PKW noch an alle interessanten Stellen. Die anfangs nur als Zubringdienst angedachte Taxifahrt erweiterte dieser zu meinem größten Gefallen um ein paar Stunden, in denen er mir alles Wesentliche zeigte. Wir aßen, tranken und scherzten miteinander, wie in alten Zeiten. EIn wahrlich makaberer - wie auch schöner Abschied! 

                                                                                                                                                                                                                                                        Übrigens: Könnt`ihr euch erinnern: Im Jahr 2012 warn wir im Zipfhäusl in der Ramsau (Berchtesgaden). Heuer sind wir nur 8km Luftlinie südwestlich davon, eben auf der Salzburger Seite.

Nun aber noch zum Bericht-  Ende von 2019:

Zur Abreise: Nach dem Frühstück wird alles Gepäck in die Autos verfrachtet, Abschied von den überaus freundlichen Wirtsleuten und Aufstellung zur Abschlussvergatterung genommen. Oberfeldwebel Brüstle vergattert uns, bringt Ordnung und Disziplin in den Sauhaufen und erklärt Westkla 2019 für offiziell beendet. Mit der Übergabe der Befehlsgewalt an Charly  gibt  selbiger eine  kleine Vorausschau fürs kommende Jahr ab. „KOMPANIEEEE  HABT ACHT und ABTRETEEEEN!!!!!  ertönt dessen letztes Kommando. Ist vom Ritual her natürlich voll gültig, auch wenn sich das Ziel inzwischen verändert hat!

Nach der Verabschiedung fahr`n wir wieder uns`rer Heimat zu, die Schwaben über die Tauernautobahn, Salzburg, München; wir über Krumpendorf, Klagenfurt West-  Hotel Plattenwirt (Abschlussbier), Klagenfurt Ost bzw. heimatliches Gefielde.

3  Hitzewellen hatten wir diesen Sommer in Kärnten. Die Westkla – Tage fanden während der dritten statt. Den Rest des Sommers gab`s noch 3 Tage über +30°, ansonsten schön sommerliche Werte, wie sie ja überall touristisch beworben werden.

Zurück